Die Bürgerinitiative St2305 trifft sich mit dem ADFC

Hier waren dieser Tage Konrad Bendiek und Tino Fleckenstein vom ADFC in Mömbris zugange. Wir haben mit Vertretern der BI gegen den Staatsstraßenausbau 2305 die Bestandsroute zwischen Klärwerk und Niedersteinbach und die Variante 4, d.h. die Wirtschaftswege entlang Kahl und Bahnlinie mal probegefahren. Eine relativ direkte und auch mit optischen Reizen versehen Route. Ja da könnte etwas draus werden, sowohl für Alltagsradler aber auch Ausflügler und Touristen. Knackpunkt sind evt. die nötigen Brücken über Kahl und Geiselbach. Aber vom Grundsatz ein positiver Ansatz.

Von Frank Groß von der Initiative gegen den Ausbau folgender Gastbeitrag und die bereitgestellten Fotos.

Die Bürgerinitiative St2305 trifft sich mit dem ADFC

Beim geplanten Neubau der Staatsstraße St2305 zwischen Niedersteinbach und Michelbach soll der straßenbegleitende Fahrradweg ein großer Pluspunkt sein.

Und tatsächlich weist das bestehende (Ge-)Stück(el) zwischen Brücken und dem Klärwerk einige Schwachstellen auf: Es führt über schwer einsehbare Abbiegungen, läuft direkt über die Hauptstraße, schlängelt sich durch den engen Wohnstädter Weg, hat ein paar Höhenmeter und nach dem Hahnenkammwerk ist es nur mit leicht suizidalen Tendenzen möglich den Abbiegeverkehr querend in den bestehenden Radweg in Richtung Dörsthof einzufahren.

Wir von der Bürgerinitiative haben uns am 14.03.2021 mit den Spezialisten vom ADFC getroffen, um vor Ort den vorhandenen Radweg auf Optimierungspotential zu prüfen, die Sinnhaftigkeit des Staatsstraßenneubaus zu diskutieren und nach Alternativen zu suchen.

Am Ende sind vier Möglichkeiten herausgekommen:

1. Verbesserung des Bestandsradweges

Hier sind aufgrund der Topografie und der vorhandenen Bebauung in Brücken wenig Möglichkeiten vorhanden. Eventuell kann man die Kurve am Hahnenkammwerk etwas entschärfen (Spiegel, Fahrspuren markieren) und in der Einfahrt auf den Bestandsradweg zum Dörsthof eine beschilderte, markierte Querung einrichten. Das Pflaster auf dem Höhenweg könnte durch eine komfortablere Asphaltierung ersetzt werden.

Für die Variante spricht die Überschaubarkeit der möglichen Maßnahmen.

2. Neubau des Radwegs entlang der bestehenden St2305

Angenommen es wird keine neue Trasse gebaut, sondern nichts oder nur eine Entschärfung der Hessenkurve umgesetzt, wäre es eine Möglichkeit einen Radweg entlang der vorhandenen St2305 zu errichten. Vorteilhaft wäre das ebene Höhenprofil und mögliche komfortable Wegbreiten. Nachteilig wäre die Nähe zur Staatsstraße (Lärm, Abgase, Blendung bei Nacht) und vor allem die Tatsache, dass dem Radweg ebenfalls ökologisch wertvolle Flächen in erheblichem Umfang weichen müssten.

3. Neubau der St2305 mit straßenbegleitendem Radweg

Während die Autos oben auf dem Damm fahren, fahren die Radler unten auf Höhe des Bestandsgeländes. Das Blendungsthema bei Nachtfahrten könnte hier sogar noch problematischer sein. Auf Brücker Seite endet der Radweg an der Wendelinusstraße und man fährt an der Alten Schule Brücken Richtung Mömbris weiter. Bis auf die Querung des Geiselbaches ist der Weg weitgehend eben, verläuft aber wieder in unmittelbarer Nachbarschaft des Autoverkehrs und ist damit aus Radlersicht nur bedingt attraktiv. Da der Radweg an den Dammneubau anschließt, ist diese Variante in Sachen Verlust wertvoller Flächen ebenfalls ökologisch bedenklich.

4. Ausbau des Wirtschaftsweges entlang der Kahl

An der Kreuzung St2305/Wendelinusstraße in Brücken beginnt ein Wirtschaftsweg, der kahlbegleitend bis zum Hahnenkammwerk führt. Es müssten eine Brücke über den Geiselbach und eine über die Kahl errichtet werden. Der Weg wäre damit die kürzeste, ebenste und auch attraktivste Verbindung zwischen Brücken und dem Dörsthof. Diese Variante dürfte bei Pendler:innen wie auch bei Freizeitradler:innen besonders beliebt sein.

Da sich sowohl der Landkreis Aschaffenburg als auch der Markt Mömbris im Rahmen der Mitgliedschaft bei der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern) um den Titel „Fahrradfreundliche Kommune“ bemühen, haben sich beide auf die Fahnen geschrieben den Anteil des Radverkehrs zu erhöhen.

Schön, dass es mit der Variante 4 auf dem alten Wirtschaftsweg entlang der Kahl zur Erreichung dieses Ziels auch Möglichkeiten gibt, die das Radfahren auch aus Sicht von Radfahrer:innen attraktiver werden lassen.

Eine Überprüfung dieser Variante halten wir unabhängig von der Entscheidung rund um die Staatsstraße für sinnvoll.

Wir von der Bürgerinitiative St2305 danken dem ADFC für die Unterstützung vor Ort!

Anbindung für Mömbriser Ortsteile noch in 2018

Entlang der Staatsstraße 2309 wird für ca. 800.000 € eine Radwegeanbindung für die Ortsteile Rothengrund, Hohl und Gunzenbach/Angelsberg realisiert. Damit wird evt. noch in 2018 eine direkte Verbindung zu den Radwegen im Kahltal Realität und eine bestehende Lücke geschlossen.

 

Radwegplanungen in Mömbris

Der ADFC Aschaffenburg - Miltenberg begrüßt die Aktivitäten des Marktes Mömbris. Zwischenzeitlich sind die Ausschreibungen für den Radweg von der Klingerstraße bis zur Kreuzung an der Staatsstraße 2305 abgeschlossen und wenn die zuschussgebenden Institutionen ihre Zusagen. gegeben haben, wird gebaut.. Nach Fertigstellung kann dann von Mömbris kommend bis Hohl weitgehend auf Radwegen gefahren werden. Leider kann der Radweg aus Naturschutzgründen nicht straßenbegleitend geführt werden, was die Alltagstauglichkeit erhöht hätte.

Neben dem Willen, Radwege zu bauen, fehlt es im Markt Mömbris an Radabstellanlagen - nicht nur an den Bahnhöfen, die in den Zuständigkeitsbereich  der Kahlgrund-Verkehrs-Gesellschaft fallen, sondern auch in der politischen Marktgemeinde. An den Supermärkten finden sich nur Fahrradständer, in die man ein Laufrad schieben kann. Diese Anlagen sind überholt und bei Radlern als “Felgenkiller” verschrien. Lediglich am neu errichteten Feuerwehrhaus und an der Kapellenapotheke gibt es Fahrradabstellanlagen, die heutige Ansprüche erfüllen.

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