Kommunalwahl 2026 - unsere Wahlprüfsteine
Am 21. Dezember hatten wir in einer kleinen Videokonferenz von Vorstand und AK Radpolitik die Fragestellungen zur Kommunalwahl besprochen. Sowohl in der Stadt, als auch im Landkreis Aschaffenburg haben wir eine Reihe von wichtigen Themen rund um den Radverkehr plaziert. Für die Antworten haben wir Zeit bis zum 26. Januar 2026 gelassen. Wir werden Euch anschließend umgehend informieren, wie sich die Parteien und Gruppierungen positioniert haben.
Wahlprüfsteine Stadt Aschaffenburg
Einordnung Stadt Aschaffenburg
Die Verkehrsmengen in Aschaffenburg sind in den letzten Jahren gewachsen und dies nicht nur seit einem Bevölkerungsanstieg von 6 % seit 2013. Auf dem Ring wird teilweise die Kapazitätsgrenze erreicht. Die PKW-Dichte ist für eine Stadt mit über 600 Fahrzeugen pro tausend Einwohnern überdurchschnittlich hoch. Radfahrende fühlen sich mehrheitlich in der Stadt nicht sicher (Ergebnis ADFC-Fahrradklimatest 2024). Lärm, Abgase, gefährliche Situationen, relativ hohe Unfallzahlen Radverkehr sind immanent. Gleichzeitig gibt es mögliche Projekte zur nachhaltigen Förderung des Umweltverbundes (Radschnellwege, Anbindung Damm/Strietwald). Das verabschiedete Radverkehrskonzept ist vor 10 Jahren verabschiedet worden und damit stellt sich die Frage der Fortschreibung. Mittlerweile zeigen aber auch die Fahrradzählstellen ordentliche Radverkehrsmengen – auch im Winterhalbjahr.
Welche Ansätze verfolgen Sie, um die Modul Split-Anteile deutlich Richtung Umweltverbund u.a. Radverkehr zu verschieben?
Welches Konzept für die Verkehrsberuhigung Innenstadt präferieren Sie? Wäre der Vorschlag vom ADFC bezüglich eines Innenstadtringes für den Umweltverbund eine Option? Forcieren Sie die Verlagerung der B 26 (Weißenburger/Friedrichstr. auf den Ring), um hier Handlungsspielräume zu gewinnen?
Wie ordnen Sie das Thema Radverkehr in den Katalog der notwendigen Maßnahmen zur Klimaneutralität ein?
Welche Etatmittel werden zur Förderung Radverkehr vorgesehen?
Wie stehen Sie zur notwendigen Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes? Welche Verbesserungsmöglichkeiten sehen Sie hier und welche Maßnahmen sollten aufgenommen werden (u.a. Fahrradstraßen, Knotenpunktgestaltungen, Anbindung Damm/Strietwald zur Innenstadt/Glattbacher Überfahrt als Einbahnstraße?).
Wahlprüfsteine Landkreis Aschaffenburg
Einordnung Landkreis Aschaffenburg
Der Kreistag hat Anfang 2025 eine deutliche Ausweitung des Radverkehrsanteils am Modal Split als Ziel beschlossen (20% bis 2035). 2017 lag dieser bei 6 % (MiD). 2025 wurde eine Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes beschlossen. In der Ausgangsbasis sind die Modal Split – Anteile des Kfz-Verkehrs relativ hoch. Es stehen nun verschiedene Machbarkeitsstudien für Radschnellwege und eine Mainquerung Stockstadt-Mainaschaff im Raum. Pläne sind gut, Umsetzungen besser. Wiederholt stellen sich Fragen zur Verkehrsberuhigung in Orten/Ortsdurchfahrten. Gerade Tempo 30 ist hierbei ein Konfliktfeld, in dem die Kreisverwaltung in der Vergangenheit eine Contraposition bezogen hat (zuletzt Mömbris im Dezember 2025).
Wie wollen Sie das Thema Radverkehr im Landkreis angehen, damit wir die Klimaziele und die gesetzte Modal Split-Veränderung erreichen? Wie können dabei die für den Radverkehr wichtigsten Strecken (z.B. Kahltalradweg zw. Alzenau und Mömbris, Aschafftal, AB-Alzenau) optimiert werden?
Im Rahmen des viergleisigen Ausbaus der Bahnstrecke Mainaschaff – Großkrotzenburg wird es Ausweichrouten für den Radverkehr geben müssen – wie können dafür die Konzepte aussehen (u.a. Bahndurchgänge/“Mauselöcher“, Anbindung Umgehung Karlstein – Kahl für Radverkehr)?
Wie wollen Sie das Thema interkommunale Zusammenarbeit angehen, wenn es um kreisweite Radwegprojekte geht?
Wie stehen Sie zu den Projekten, für welche bereits Machbarkeitsstudien (RS Aschafftal/AB-HU, Brücke Stockstadt, siehe auch Remosi-Gutachten) vorliegen. Inwieweit sehen Sie Wege für eine zeitnahe Realisierung?
Wie stehen Sie zu Tempo 30 auf Ortsstraßen, auch innerörtlichen Kreisstraßen?
Wahlprüfsteine Kleinostheim - Eigene Veranstaltung geplant!
Für Kleinostheim planen wir eine Veranstaltung, zu der wir die bislang sechs Gruppierungen einladen wollen. Dabei wird es voraussichtlich um folgende Fragestellungen handeln:
Welche Ziele verfolgen Sie als Partei/Wählergruppe zur Beeinflussung des Modal Split (Verkehrsmittelwahl) hin zum Umweltverbund (Fahrrad/Fußgänger, ÖPNV) im Allgemeinen?
Verkehrsentwicklungsplan – Wie geht es weiter? Wie sehen Sie die gemachten Vorschläge insbesondere im Hinblick auf die Förderung des Rad- und Fußverkehrs?
Wie optimieren wir die Verhältnisse an der B 8 (u.a. Radweg Heubrach-Hörsteiner Str., Querungen Lindengasse und Tuchbleiche, allg. Verkehrssituation)?
Radschnellweg Aschaffenburg – Hanau: Inwieweit wären Maßnahmen für die „Zwischenzeit“ denkbar, da sich der Bau wahrscheinlich sehr deutlich verzögert?


