RVK Miltenberg auf den Weg gebracht

Das seit Jahren in Bearbeitung befindliche Radverkehrskonzept wurde nun politisch beschlossen.
Maßnahmenumfang: 48 Mio €, davon entfällt fast die Hälfte auf die Gemeinden, da diese meist die Baulastträgerschaft haben. Der Rest entfällt auf Bund, Land und Landkreis.
Neben einer Netzdefinition enthält das Radverkehrskonzept umfangreiche Bewertungen der Radwegsituation hinsichtlich Breite, Belagqualität, Unfallgeschehen und Schwachpunkten.
Für den Mainradweg wurde ein Standart in Form einer "Radvorrangroute" definiert, welcher einem Radschnellweg sehr nahe kommen soll. Der Mainradweg ist dort auch eine Hauptachse für den Alltagsradverkehr.
Einzelheiten zum Konzept gibt es in der Präsentation, welche von Frau Fromberg (Via Köln) auf dem Zukunftskongress Bayerischer Untermain gezeigt wurde.
Für die Umsetzung wird auch die Stelle eines Radverkehrsbeauftragten geschaffen.
Zur Präsentation Zukunftskongress Bayerischer Untermain
Zur Seite des Zukunftskongress Bayerischer Untermain (Externe Seite)
Sehr umfangreich sind die Informationen, die der Landkreis Miltenberg dazu bereitstellt:
Radverkehrskonzept Landkreis Miltenberg Beteiligung
Der Landkreis Miltenberg veranstaltet Workshops zum Radverkehrskonzept. Wer sich daran beteiligen möchte kann auf der Seite des Landkreises Miltenberg sich die Präsentation dazu herunterladen:
http://www.landkreis-miltenberg.de/Wirtschaft,Bauen-Verkehr/Verkehr.aspx
Die Workshop-Themen werden auf Grund Interessensbekundungen ausgewählt (heute und bis
Ende Januar 2017 unter mobilitaetsbefragung@lramil.de möglich). Zu den ausgewählten Workshop-Themen werden Arbeitsgruppen gebildet.
In den Arbeitsgruppen werden konkrete Projekte entwickelt und auf den Weg gebracht.
Die Arbeitsgruppen tagen zweimal:
1. Runde: März 2017
2. Runde: Mai 2017
Landkreis Miltenberg - Haushaltsbefragung Verkehr wegen Radverkehrskonzept
Welche Wege legen die Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises mit dem Auto, dem Bus, dem Fahrrad oder zu Fuß zurück? Wie weit sind die Wege? Wie viele Wege finden im Landkreis selbst statt, welche gehen darüber hinaus? Wie intensiv sind die Verflechtungen mit den Nachbarkommunen Aschaffenburg und Wertheim? Für viele Entscheidungen im Verkehrsbereich und speziell zur Erstellung eines kreisweiten Radverkehrskonzeptes sind diese Daten notwendig.
Bau der Mainbrücke Kleinwallstadt - Einwendung ADFC
Gegen die Planfeststellung zum Bau der Mainbrücke Kleinwallstadt (Kreis Miltenberg) hat der ADFC Aschaffenburg-Miltenberg Einwendungen erhoben und folgende Änderungen gefordert:
1.
Der einseitige Zweirichtungsradweg auf der neuen Mainbrücke wird über die gesamte Länge des Bauwerks erweitert, so dass zwischen der Staatsstraße 2309 im Osten und der Kreisstraße MIL 38 im Westen eine durchgehende Radwegverbindung entsteht.
Der Radweg auf der Brücke wird 3,5 m breit gemäß ERA 3.0 m + jeweils 0,25 m Sicherheitsabstand zu Brückengeländer und baulicher Schutzeinrichtung (Tabelle 5, Seite 16 und Kap. 3.4 nach Tabelle 9).
Begründung:
Die geplante neue Mainbrücke dient nicht nur der Verkehrsentlastung der Gemeinde Kleinwallstadt sondern hat auch Verbindungsfunktion der Verkehrsnetze beiderseits des Mains. Diese hat besondere Bedeutung für den steigungs- und umwegempfindlichen Radverkehr. So trägt die neue Mainüberquerung zur engmaschigen Verknüpfung des Radverkehrsnetzes bei, was der künftig zu erwartenden stärkeren Fahrradnutzung gerecht wird und die gewünschte Förderung des Radverkehrs unterstützt.
Die nächste fahrbare Mainüberquerung für den Radverkehr ist die 5 km nördlich bestehende „Blaue Brücke“ bei Sulzbach. Etwa 8 km südlich ist die Eisenbahnbrücke bei Wörth eine weitere für den Radverkehr fahrbare Querungsmöglichkeit. Die Mainbrücke Elsenfeld-Obernburg ist wegen fehlender Radwege und starkem Verkehr für Radfahrer nicht nutzbar. Auch die fußläufige Verbindung Bahnhof Elsenfeld-Obernburg ist im Bereich der Bahnunterquerung für Radfahrer nicht befahrbar.
2.
Der Main-Radweg links des Mains wird über eine geeignete und befahrbare Rampe an den Radweg auf der Mainbrücke angebunden.
Begründung:
Die beiderseits des Mains verlaufenden Radwege, die vor allem im Freizeitverkehr und Fahrradtourismus sehr stark genutzt werden, sollten zur Erreichung beliebiger Ziele auf kurzen Wegen hier miteinander verknüpft werden. So kann mithilfe einer engmaschigen Gestaltung des Radverkehrsnetzes Rad fahren gefördert werden. Unnötige Autofahrten werden vermieden und die Straßen entlastet.
3.
An der St 2309 wird zwischen südlichem Ortsende Kleinwallstadt (Einmündung Ostring) ein straßenbegleitender Radweg mit Anbindung an den Radweg der neuen Mainbrücke angelegt.
Westlich der St 2309 ist in einem Teilbereich ein Erschließungsweg für die angrenzenden Grundstücksflächen geplant. Dieser Weg kann zum Teil auch als Radweg dienen, der an die Mainbrücke anschließt und später für die notwendige Weiterführung zum geplanten Gewerbegebiet Kleinwallstadt-Süd und weiterhin als Verbindung nach Elsenfeld genuzt werden kann. Für einen ersten Bauabschnitt ist der Radweg westlich der St 2309 zwischen Ostring und Mainbrücke herzustellen und eine sichere Querungshilfe auf der Staatsstraße im Bereich Einmündung Ostring zu installieren.
4.
Der auf dem Wirtschaftsweg aus Richtung Großostheim geführte Radverkehr wird auf einem baulich angelegten Radweg unmittelbar westlich an der Fahrbahn der Ausfahrt B 469 und der Kreisstraße MIL 38 bis zum geplanten Kreisel am westlichen Brückenkopf geführt. Dieser Zweirichtungsradweg ist gemäß ERA 3,00 m breit, mit Bordstein von der Fahrbahn getrennt und ersetzt die geplante Radwegverbindung auf der Westseite der Baumaßnahme.
Begründung:
Der in der Planfeststellung vorgesehene selbstständige Radweg auf den bestehenden Feldwegen westlich der Kreisstraße MIL 38 ist umwegig, steigungs- und gefällebehaftet und im Streckenverlauf unübersichtlich und
aufgrund der vorhandenen Vegetation uneinsehbar und ohne die wünschenswerte soziale Kontrolle.
Diese somit nicht fahrradfreundliche Verbindung, die zudem über Serpentinen auf kurzer Strecke einen Höhenunterschied von schätzungsweise 5 Meter aufweist, dürfte von den Radlern weitgehend gemieden werden, die stattdessen meist die Nutzung der Fahrbahn vorziehen werden. Die Radwegführung unmittelbar neben der Fahrbahn dient der besseren Übersichtlichkeit, Begreifbarkeit und sozialen Kontolle.
5.
Neben den teils um den Kreisel getrennt geführten Geh- und Radwegen werden für abbiegende Radfahrer im Bereich der Kreiselzufahrten zusätzlich auch Einfahrten vom Radweg auf die Fahrbahn eingerichtet.
Begründung:
Über die Einfahrten in den Kreisverkehr haben Radler die Möglichkeit, sich leichter in den Fahrzeugverkehr im Kreisel einzuordnen und vor allem auf den Knotenpunktsarmen ohne Radwege mit dem Kfz-Verkehr gemeinsam zu fahren. Die für die Fußgänger geplanten Querungshilfen in den Kreiselzufahrten dienen radfahrenden Kindern, Familien und ungeübten Radlern als gesicherte Querungsstellen.
Das Planfeststellungsverfahren ist derzeit im Gang. Inwieweit unsere Einwendungen berücksichtigt werden, ist uns nicht bekannt.
Miltenberg-Nord Mainradweg
ADFC akzeptiert neue Radwegführung und fordert schnelle bauliche Verbesserungen
Einer der beiden Radwege von Großheubach nach Miltenberg wurde im Rahmen der Werkserweiterung der FRIPA Papierwerke provisorisch unterbrochen und eine Umleitung eingerichtet. Die Gefahrenstellen an der Umleitung, vor allem aber dass er nach Abschluss der Bauarbeiten nicht wiederhergestellt wurde, sondern die FRIPA ihren Werkszaun in den Weg gestellt hat, haben bei vielen Radfahrern und ADFC-Mitgliedern großen Ärger hervorgerufen.
Das Verfahren für die Einziehung eines öffentlichen Weges wurde dabei bisher nicht eingehalten. Der ADFC kritisiert die Art, wie hier über Rechte der Öffentlichkeit hinweggegangen wurde. Die Verwaltung habe zwar zugesichert, dass dieses Verfahren nun nachgeholt wird – allerdings werde dadurch der Zweck der Beteiligung der Öffentlichkeit kaum mehr erreicht, nämlich eine Entscheidung auf Basis bestmöglicher Informationen für die Stadträte: Offenbar gibt es bereits ein eindeutiges Meinungsbild im Stadtrat zugunsten der Unterstützung des regionalen Unternehmens FRIPA. „Unter diesen Vorzeichen fordern wir dreierlei: Das Verfahren muss formal korrekt durchgeführt werden, wenn der alte Radweg verlegt wird, muss eine sichere und möglichst komfortable Wegführung hergestellt werden, und es muss schnell Sofortmaßnahmen zur Entschärfung der Kurve an der Einmündung in die Dieselstraße geben“, fordert ADFC-Sprecher Frank Küster. Die vorläufigen Pläne, die der ADFC einsehen konnte, hält Küster sicherheitstechnisch für in Ordnung: „Die Sichtbeziehungen werden hergestellt, die Breite erhöht und die Beleuchtung wie in Großheubach auch in Miltenberg weitergeführt“. Wichtig sei darüber hinaus, dass die Wegweisung verbessert wird: Mit der neuen Führung kommt man zum Gymnasium nämlich linksherum schneller. Und der Maintal-Radweg für Touristen sollte besser über den viel schöneren und sicheren „Promilleweg“ unterhalb der Weinberge geführt werden.
Frank Küster