Limesradweg
Der deutsche Limes-Radweg ist ein rund 818 Kilometer langer Radwanderweg zwischen Rhein und Donau. Er folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes, einem römischen Grenzwall aus dem ersten bzw. zweiten Jahrhundert n. Chr., der seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO ist.
Der Limes-Radweg verläuft durch die vier Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern; dabei durchquert er die Naturparks Rhein-Westerwald, Nassau, Rhein-Taunus, Schwäbisch-Fränkischer Wald und Altmühltal. Da der Radweg meist durch ruhige, unberührte Landstriche abseits von Großstädten verläuft, ist er neben Geschichtsinteressierten auch Naturfreunden zu empfehlen. Die Strecke ist insgesamt sehr bergig und kann daher Ungeübten und Familien mit Kindern nicht empfohlen werden. Glücklicherweise gilt dies nicht für den Verlauf in der Mainebene.
Mehr Infos gibt es auf der Limes Radweg Website
Abschnitt Seligenstadt–Miltenberg
58,4 km; bergauf 204 Hm; bergab 187 Hm; Flussradweg
Schwierigkeitsgrad: ca. 99 % leicht, 1 % mittel
Streckenbeschaffenheit: Tourenrad empfohlen; 70 % auch rennradgeeignet
Verkehrsbelastung: keine bis geringe
Dieser Abschnitt entlang des Mains ist weitgehend eben. Die Route folgt mit weiteren vier Kilometern dem Main-Radweg bis dieser in Mainflingen ans rechte Ufer wechselt, während der Limes-Radweg am linken Ufer bleibt. Kurz hinter Seligenstadt kann das sehenswerte Seligenstädter Wasserschloss besichtigt werden, das ca. 200 Meter südlich des Radwegs liegt. Nach dem Unterqueren der BAB 3 wechselt der Limes-Radweg in Stockstadt am Main ebenfalls auf die rechte Mainseite und führt mit dem Main-Radweg gemeinsam nach Aschaffenburg. Auch in Stockstadt existierte ein Kastell, an das aber nur noch eine Hinweistafel an der Obernburger Straße erinnert. In Aschaffenburg führt der Radweg unterhalb des Pompejanums und des Schlosses Johannisburg vorbei, bevor er mit dem Main-Radweg das Mainufer wechselt. In der Ortschaft Niedernberg wurde das Kastell Niedernberg gefunden, von dem es aber keine oberirdischen Spuren gibt. In der Ortsmitte kennzeichnen Markierungen im Straßenpflaster die Lage der ehemaligen Torturm-Fundamente. Über Großwallstadt führt die Route nach Obernburg am Main. Auch das dort nachgewiesene Kastell ist vollständig überbaut. Im Römermuseum Obernburg werden vorwiegend Fundstücke aus dem ehemaligen Kastell gezeigt. Vor dem Gebäude wurde eine Jupitergigantensäule rekonstruiert. Auch die Altstadt von Obernburg ist sehenswert. Die nächste Stadt auf der Route ist Wörth am Main. Die Funktion des dort gefundenen Kastells ist ungeklärt, da der Übergang zum Odenwaldlinie noch nicht festgelegt werden konnte. In der Stadt gibt es das Schifffahrts- und Schiffbaumuseum, das die historische Entwicklung der Binnenschifffahrt und des Schiffbaus am Main dokumentiert, sowie die sehenswerte Altstadt. Durch die Orte Trennfurt, Laudenbach und Kleinheubach mit seinem Schloss Löwenstein führt die Route nach Miltenberg am Main. Vor der Laurentiuskapelle zweigt sie nach Südwesten ab und folgt dem Tal der Mud. Wer die historische Altstadt von Miltenberg besuchen will, kann sie auf dem Main-Radweg in ca. einem Kilometer erreichen.
Abschnitt Miltenberg–Walldürn
24,7 km; bergauf 361 Hm; bergab 108 Hm; Mittelgebirgslandschaft
Schwierigkeitsgrad: ca. 37 % leicht, 63 % mittel
Streckenbeschaffenheit: Tourenrad empfohlen; 72 % auch rennradgeeignet
Verkehrsbelastung: keine bis geringe
Der Abschnitt steigt wieder an; bis Schneeberg nur leicht, danach bis Walldürn stärker (200 Höhenmeter auf 11 Kilometer). Mit dem 3-Länder-Radweg führt der Limes-Radweg über Weilbach nach Amorbach. In Amorbach sind das ehemalige Benediktiner-Kloster Amorbach, das Templerhaus und das Fürstlich-Leiningensches Palais sehenswert. Über einen steileren Anstieg wird über die Ortschaften Schneeberg und Rippberg das Abschnittsziel, der Wallfahrtsort Walldürn, erreicht. In der historischen Altstadt sind vor allem die Wallfahrtsbasilika St. Georg, das Rathaus und das ehemalige Schloss sehenswert. Etwas außerhalb von Walldürn unweit des Radweges nach Hardheim befand sich ein Römerkastell. Hierzu gibt es vor Ort einige Informationstafeln.